Als Westsahara wird ein etwa 250.000 km² großes afrikanisches Areal an der Atlantikküste bezeichnet, dessen völkerrechtlicher Status bis heute nicht endgültig geklärt ist. Marokko beansprucht dieses Areal komplett für sich. Faktisch ist es heute aber zweigeteilt. Während Marokko etwa 66 Prozent im Westen der Region kontrolliert, wird ein kleinerer Teil von der Befreiungsfront Frente Polisario regiert. Sie rief hier 1976 die Demokratische Arabische Republik Sahara aus, die von Marokko nicht anerkannt wird.
Die Frente Polisario wurde 1973 gegründet, zu einer Zeit, in der die Westsahara noch unter Kontrolle der Spanier gestanden hat. Unterstützt wird die Befreiungsfront unter anderem von Algerien, was auch für Spannung zwischen Algerien und Marokko sorgt. Mauretanien spielte im Drama zeitweise ebenfalls seine Rolle, die aber mittlerweile eher klein ausfällt. Die Spanier zogen sich 1975 aus der Westsahara zurück. Wie die Zukunft der Region aussieht, weiß letztlich keiner.
Landschaften der Westsahara
Die Westsahara ist überwiegend ausgesprochen trocken und bietet schwierige Bedingungen für diejenigen Pflanzen und Tiere, die in ihr leben. Nur Flussoasen und Gueltas, speziellere natürliche Wasserstellen in der Sahara, halten für das Leben etwas einfachere Bedingungen bereit. Zu den Tieren, die in den trockenen, heißen Regionen der Westsahara überleben, gehören unter anderem Erdhörnchen und Wüstenrennmäuse, Wildkatzen, Schakale und Gazellen, Geparden, Wüstenfüchse (Fenneks) und Skorpione.
Städte der Westsahara
Die größte Stadt in der Westsahara ist El Aaiún mit etwas über 180.000 Einwohnern. Sie liegt im marokkanisch kontrollierten Teil der Westsahara. Dennoch sieht die Frente Polisario sie als ihre Hauptstadt an. Wie bereits geschildert: Vieles bleibt bis heute unklar in der Westsahara. Der ausgetrocknete Fluss „Saguia el Hamra“ trennt die Stadt in zwei Teile, wobei der südliche Stadtteil der ältere ist. Er wurde von den Spaniern erbaut und ist unter anderem Standort einer sehenswerten Kathedrale, die bis heute genutzt wird. Deutlich kleiner als El Aaiún sind die Städte ad-Dakhla, Smara, Boujdour und El Marsa mit nur noch knapp über 10.000 Einwohnern.
Vorsicht ist geboten: Das Auswärtige Amt warnt vor Reisen in die Westsahara. Als normaler Tourist sollte man solche Warnungen ernst nehmen und auf eine Fahrt in die Region verzichten.
Wüste und Berge
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