{"id":722,"date":"2012-11-20T12:57:12","date_gmt":"2012-11-20T10:57:12","guid":{"rendered":"https:\/\/reisen-kuba.net\/marokkorundreisennet\/?p=722"},"modified":"2012-11-24T17:25:04","modified_gmt":"2012-11-24T15:25:04","slug":"medina-von-essaouira","status":"publish","type":"post","link":"https:\/\/marokko-rundreisen.net\/medina-von-essaouira\/","title":{"rendered":"Medina von Essaouira"},"content":{"rendered":"

Nat\u00fcrlich gleicht so manches in Essaouiras Medina im S\u00fcden Marokkos dem, was man auch in den Medinas anderer traditionsreicher St\u00e4dte<\/a> Marokkos sieht. Es gibt die f\u00fcr Medinas typischen M\u00e4rkte. Man trifft auf Karrenschieber, F\u00e4rber und Kunsthandwerker. Und dennoch gibt es gut sichtbare Unterschiede zu anderen Medinas. Die seit 2001 zum UNSECO Weltkulturerbe geh\u00f6rende Medina von Essaouira weist in ihrem Grundriss deutliche europ\u00e4ische Einfl\u00fcsse auf. Kein Wunder: Gr\u00f6\u00dfere Teile entstanden nach den Pl\u00e4nen eines franz\u00f6sischen Architekten.<\/p>\n

Was Essaouiras Medina so besonders macht<\/h2>\n

Eine erste menschliche Siedlung der Ph\u00f6nizier entstand am Standort des heutigen Essaouira nachweislich bereits einige Jahrhunderte vor Christus. Viele Jahre lang hie\u00df die Stadt Mogador, bevor sie nach der Unabh\u00e4ngigkeit Marokkos in Essaouira umbenannt wurde. Im Gegensatz zu den Medinas vieler anderer gro\u00dfer und bedeutender St\u00e4dte Marokkos ist die von Essaouira symmetrisch angelegt. Sie entstand im 18. Jahrhundert. Der damalige Sultan, Mohammed ben Abdellah hatte rund ums Jahr 1765 ehrgeizige Pl\u00e4ne und wollte die Stadt zum gr\u00f6\u00dften Seehafen Marokkos ausbauen. Mit den Pl\u00e4nen f\u00fcr Hafen und Medina beauftragte er den Franzosen Th\u00e9odore Cornus und so entstand eine Medina mit eher europ\u00e4ischen, quadratisch verlaufenden Gassen, die f\u00fcr marokkanische Medinas untypisch sind. Die UNSECO dr\u00fcckt das bei der Begr\u00fcndung des Status der Medina als Weltkulturerbe so aus:<\/p>\n

Essaouira ist ein herausragendes und bestens erhaltenes Beispiel einer befestigten Seehafenstadt aus der Mitte des 18ten Jahrhunderts mit einem starken europ\u00e4ischen Einfluss, der in ein nordafrikanisches Umfeld \u00fcberf\u00fchrt wurde.\u201c (Quelle: http:\/\/whc.unesco.org\/en\/list\/753)<\/em><\/p>\n

Bis heute ist die Medina mit ihren f\u00fcnf Stadttoren komplett von einer Stadtmauer umgeben und erinnert an eine Stadt, die in der Geschichte<\/a> Marokkos tats\u00e4chlich einmal als Handelsstadt einen gewaltigen Aufschwung erlebt hat. Den zeitweiligen Abschwung gab es allerdings auch.<\/p>\n

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Der Reiz, der die K\u00fcnstler lockt<\/h2>\n

Es gab mehrere Gr\u00fcnde f\u00fcr den Abw\u00e4rtstrend, dem Essaouira im 20 Jahrhundert ausgesetzt war. Einer dieser Gr\u00fcnde war ein neu gebauter Hafen in Casablanca. Beg\u00fcterte Kaufleute sowie Botschafter zogen aus der Stadt fort. Sp\u00e4ter gingen viele Juden fort und zogen ins neu gegr\u00fcndete Israel. Irgendwann ging es dann aber wieder aufw\u00e4rts mit Essaouira. Irrt\u00fcmlicherweise erkl\u00e4rten viele Menschen die Stadt zu dem Ort, an dem Jimi Hendrix zu seinem Song „Castels made of Sand“ inspiriert wurde, schrieb der Schriftsteller Christoph Braendle 2008 in der Onlineausgabe der Zeitung \u201eDie Welt\u201c. Das Ger\u00fccht zog Hippies an, K\u00fcnstler kamen nach Essaouira, ebenso Schriftsteller, Maler und Musiker, sodass die Stadt heute bisweilen auch als K\u00fcnstlerstadt bezeichnet wird. Ein Besuch lohnt sich auf jeden Fall.<\/p>\n

Rabat und Essaouira<\/b>
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