Als Deutscher nach Marokko auswandern? Warum nicht! Das Land bietet reizvolle Landschaften sowie eine interessante Kultur und es ist letztlich nicht so weit von Deutschland entfernt, dass man nicht auch mit dem Auto oder der Bahn bisweilen die alte Heimat besuchen könnte. Aber wie ist das Procedere, wenn man tatsächlich nach Marokko auswandern möchte?
Nun, Deutsche können zunächst einmal mit einem Reisepass oder einem vorläufigen Reisepass nach Marokko einreisen, sofern der Pass noch mindestens sechs Monate gültig ist. Wer auf diese Weise einreist, benötigt kein Visum und kann maximal 90 Tage in Marokko bleiben. Wer länger oder dauerhaft als Auswanderer in Marokko bleiben möchte, muss das bei der marokkanischen Direction Générale de la Sûreté Nationale“ beantragen. Achtung: Bleibt man ohne solch einen Antrag länger als 90 Tage in Marokko, macht man sich strafbar.
Aufenthaltsgenehmigung
Informationen über die von länger in Marokko bleibenden Ausländern benötigte Aufenthaltsgenehmigung gibt beispielsweise die Deutsche Industrie- und Handelskammer in Marokko auf ihrer Internetseite. Laut der Auslandshandelskammer (AHK) sind für den Antrag auf eine Genehmigung unter anderem die folgenden Dokumente nötig:
- Reisepass-Kopie, Informationsbogen und 6 Passfotos mit Spezialformat,
- Nachweis zu Wohnraum (Mietvertrag oder Eigentumsurkunde),
- Bei kommenden Arbeitnehmern Vorlage des Arbeitsvertrags.
Studenten, Geschäftsleute und Freiberufler müssen jeweils noch weitere und spezielle Dokumente vorlegen. Etwas Geld ist auch fällig. Laut AHK sind es 100 Dirham. Erhält man die Aufenthaltsgenehmigung, so ist sie ein Jahr lang gültig. Anschließend ist eine weitere Genehmigung möglich, die dann zehn Jahre lang gilt.
Erst informieren, dann (eventuell) auswandern
Wer aus Deutschland nach Marokko oder in irgendein anderes Land auswandern möchte, sollte seine Entscheidung nicht auf Basis verfälschter Vorstellungen über das Zielland treffen. Damit Auswanderer ein realistisches Bild von ihrem Ziel bekommen, gibt es den „Informationsdienst des Bundesverwaltungsamtes (BVA)“ in Köln. Er sammelt nach eigenen Angaben alle für die Auswanderung bedeutsamen Unterlagen und wertet sie aus. Daneben unterstützt und berät er „die Auskunfts- und Beratungsstellen der Wohlfahrtsverbände in allen Angelegenheiten des Auswanderungswesens“.
Potenzielle Auswanderer erhalten auf der Internetseite des BVA auch eine Liste mit Internetadressen von Beratungsstellen in allen deutschen Bundesländern. Informationen über die Formalitäten einer möglichen Ausreise nach Marokko gibt ihnen zudem die marokkanische Botschaft in der Niederwallstraße 39 in Berlin.
Die deutsche Botschaft in Rabat
Die deutsche Botschaft in Rabat bietet Deutschen, die vorübergehend in Marokko leben, diverse Dienstleistungen an. Zu ihnen gehört unter anderem der Eintrag in eine Krisenvorsorgeliste, sodass die Botschaft „in Krisen- und sonstigen Ausnahmesituationen mit Deutschen schnell Verbindung aufnehmen kann“. Die Botschaft rät generell zum Eintrag in diese Liste.
Casablanca und Essaouira
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