Von Meknès aus ist es nicht sehr weit in die marokkanische Bergwelt des Mittleren Atlas. Die Stadt liegt auf etwa 550 Metern Höhe am Fuß des Gebirgszugs, dessen Gipfel über 3.000 Meter Höhe erreichen. Meknès besteht aus zwei unterschiedlichen Teilen, aus der Medina und der Ville nouvelle, die zur Zeit der französischen Herrschaft errichtet wurde. Die Stadt ist eine der vier marokkanischen Königsstädte und ihre Medina gehört seit 1996 zum Weltkulturerbe der UNESCO.
Glanzzeit und Neubeginn
Ihren Namen verdankt die Stadt Meknès dem Berberstamm der Miknasa, deren Siedlungsgebiet in Marokko und Westalgerien liegt. Etwa im neunten oder zehnten Jahrhundert eroberte ein anderer Berberstamm die bestehende Siedlung auf dem Areal der heutigen Stadt. Der Stamm der Almoraviden baute hier eine Festung. So richtig spannend wird die Geschichte von Meknès aber erst im 17. Jahrhundert, als Sultan Moulay Ismail den Ort zu einer Residenzstadt machte. Die damalige Medina soll von einer 25 oder gar 40 Kilometer langen Mauer mit 20 Toren umgeben gewesen sein. Meknès erlebte eine Glanzzeit, die allerdings mit dem Tod des Sultans schnell wieder zu Ende ging. Erst 1912 gab es dann eine gewisse Renaissance. Damals kamen die Franzosen und machten die Stadt zu einem landwirtschaftlichen Zentrum. Bis heute werden in der Region Obst und Gemüse angebaut.
Sehenswürdigkeiten in Meknès
Zu den bedeutenden Sehenswürdigkeiten der Stadt gehört die Koranschule Medersa Bou Inania aus dem 14. Jahrhundert. Meknès ist auch Standort des vielleicht berühmtesten Tores in Marokko, des 1732 erbauten Bab EI Mansour. Sehr eindrucksvoll ist daneben die Grabmoschee von Moulay Ismail, die auch von Touristen besucht werden kann. Die einzige Moschee von Meknès ist sie natürlich nicht. Es gibt zahlreiche islamische Gotteshäuser in der Stadt, die deshalb bisweilen auch „Stadt der hundert Minarette“ genannt wird. Zu den Moscheen von Meknès gehört die Große Moschee aus dem 12. Jahrhundert sowie die Moschee Nejjarine aus dem 10. Jahrhundert. Letztgenannte gilt als älteste Moschee der Stadt. Ein Erlebnis sind aber auch die Souks (Märkte) in Meknès. Dank der intensiven Landwirtschaft der Region quellen die Stände über mit Gemüse, Oliven und Früchten, die zur Vielfalt in der Küche Marokkos beitragen.
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