Tetouan

Tetouan ist eine nordmarokkanische Stadt nahe der Mittelmeerküste des Landes. Sie ist an zwei Seiten umgeben von Gipfeln des Rif-Gebirgszugs, der zum Atlasgebirge gehört. Tetouan hat nach aktuellen Berechnungen etwas über 360.000 Einwohner. Die Medina von Tetouan gehört bereits seit 1997 zum Weltkulturerbe der UNESCO, wobei die UNESCO unter anderem den gut erkennbaren andalusischen Einfluss bei den Bauten der Medina hervorhebt.

In der Medina von Tétouan gibt es viel zu sehen.

In der Medina von Tétouan gibt es viel zu sehen.

Ein bisschen Geschichte

Tetouan hat eine ausgesprochen bewegte Geschichte hinter sich. Am Standort der heutigen Stadt gab es einst eine römische Militärsiedlung namens „Oppidum Tamuda“. Später sollen mehrere Berbersiedlungen in der Region existiert haben, bevor die erste Kasbah sowie die heutige Medina entstanden sind: vermutlich zum Ende des 13. Jahrhunderts. Über viele Jahre war Tetouan ein bekanntes Seeräubernest und deshalb in wilde Kämpfe verwickelt. In der weiteren Geschichte der Stadt spielten Flüchtlinge aus Andalusien eine Rolle, die zur Blüte Tetouans beigetragen haben. Ebenso wichtig für die Stadt waren Sultan Moulay Ismail, der auch für die Geschichte anderer marokkanischer Städte wie Meknès wichtig gewesen ist, und die Spanier, die vom 19. Jahrhundert bis zur Unabhängigkeit Marokkos oftmals Regenten der Stadt waren.

Sehenswürdigkeiten

Natürlich darf ein Spaziergang durch die Medina der Stadt nicht fehlen, wenn man in Tetouan verweilt. Zur Altstadt (Medina) gehört das jüdische Viertel, das auch „Klein Jerusalem“ genannt wird und dessen Architektur eher von Andalusien geprägt ist als andere Bereiche der Medina in Tetouan. Zur Medina gehören natürlich diverse Souks (Märkte) sowie der sehr belebte Platz Hassan II am Rande zur Neustadt. Religiöse Bauwerke wie die Große Moschee oder die Moschee Saidi sind in der Stadt ebenso sehenswert wie Profanbauten, zu denen die Kasbah über der Medina und der Königspalast gehören.

Was die UNESCO schreibt

Die UNESCO beschreibt Tetouan auf ihrer Seite zum Weltkulturerbe als einen Ort, der ab dem achten Jahrhundert zu einem Hauptkontaktpunkt zwischen Marokko und Andalusien wurde. Dass die Stadt durch andalusische Flüchtlinge wiederaufgebaut worden sei, werde in der Kunst und Architektur der Stadt deutlich, die klare andalusische Einflüsse erkennen lässt, heißt es und weiter: „Obwohl die Medina von Tetouan eine der kleinsten Marokkos ist, ist sie zweifelsohne die vollkommenste und weitgehend unberührt von späteren äußeren Einflüssen.“

Marokkanisches Stadtleben


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