Religion in Marokko

Weit über neunzig Prozent der Bevölkerung Marokkos sind muslimischen Glaubens, wobei sie zu den Sunniten gehören. Der marokkanische König gilt als religiöses Oberhaupt im Land. Sunniten sind die größte Gruppe im Islam. Der größte Unterschied der Sunniten zu den Schiiten, der zweitgrößten islamischen Glaubensgruppe: Die obersten religiösen Führer (Kalifen) bei den Sunniten gelten als weltliche Personen, die den Glauben auf Erden verteidigen. Schiiten sehen ihre religiösen Führer (Imame) dagegen als unfehlbar und als über dem Weltlichen stehend an.

Ein Blick in die Moschee Hassan II.

Ein Blick in die Moschee Hassan II.

Der Islam bestimmt die Gesellschaft stark

Die Religion prägt in Marokko nicht nur die Religiosität im Land, sondern auch große Teile der Gesellschaft. Und so gehört ein Leben nach den Regeln des Islam zum Alltag vieler Marokkaner: etwa mit fünf Gebeten pro Tag gen Mekka und mit dem Fastenmonat Ramadan. Marokko ist jedoch kein Land eines abgeschotteten Islams, das sich westlichen Einflüssen komplett verschließt. Die Website des staatlichen marokkanischen Fremdenverkehrsbüros (Visitmorocco.com) beschreibt das religiöse Marokko wie folgt: „Marokko ist ein Land des Islams, in dem Toleranz und Respekt der anderen Religions- und Kulturgemeinschaften eine aufgeschlossene, Unterschiede respektierende Identität begründen.“

Touristen, der Islam und die Kultur Marokkos

Als Tourist hat man in Marokko vielerorts natürlich mehr Freiheiten bei seinem Verhalten in der Öffentlichkeit als strikt nach islamischen Regeln lebende Marokkaner. Dennoch tut man gut daran, im Umgang mit den Menschen und der Kultur Marokkos etwas Sensibilität zu beweisen. Das gilt etwa, wenn es um die Frage geht, ob man einen Marokkaner fotografieren sollte, oder beim Verhalten von Touristen während des Ramadans.

Große Bauwerke der Religion

Für viele Touristen gehören die religiösen Bauwerke in Marokko zu den kulturellen Highlights, die man sehr gerne besucht. In der Regel ist der Eintritt in die Moschee für Touristen jedoch nicht möglich. Man kann sich die reizvollen Bauwerke daher oft nur von außen ansehen. Eine Ausnahme bildet jedoch eine der bekanntesten Moscheen Marokkos: die Hassan-II.-Moschee in Casablanca. Sie gilt als eine der größten Moscheen der Welt und ihr 210 Meter hohes Minarett als höchstes Minarett der Welt.

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