Marokko ist kein Land, das sich dem Westen verschließt. Jahr für Jahr kommen zahlreiche Touristen aus westlichen Ländern nach Marokko und haben auch Einfluss auf die dortige Kultur, insbesondere auf das, was dort zumindest bei Touristen toleriert wird. Auf der anderen Seite ist Marokko ein islamisches Land, in dem die Religion Regeln definiert, denen Touristen zumindest mit etwas Sensibilität begegnen sollten.
Das muss und sollte natürlich nicht dazu führen, dass man sich als Tourist in Marokko wie jemand bewegt, der gerade über ein Minenfeld wandert. Aber wer gegenüber den Menschen in seinem Gastgeberland Respekt beweist, hat deutlich größere Chancen, besonders freundlich empfangen zu werden und den Urlaub mit unvergesslich schönen Begegnungen zu bereichern.
Tabuthemen und die Moscheen
Mit Kritik gegenüber dem Islam und gegenüber dem marokkanischen König sollte man in Marokko sehr vorsichtig sein. Sie ist maximal in einer milden Variante für Gespräche mit marokkanischen Gesprächspartnern geeignet, die man bereits etwas besser kennt und bei denen man die Bereitschaft zur kritischen Auseinandersetzung mit dem König und/oder dem Islam erkennt. Ein Tabu ist für Touristen im Allgemeinen auch das Betreten einer Moschee. In fast allen ist der Zutritt für sie verboten. Eine Ausnahme bildet beispielsweise die Hassan-II.-Moschee in Casablanca.
Fotografieren und Kleiderordnung
Etwas vorsichtig sollte man beim Fotografieren in Marokko sein. Wer Marokkaner fotografieren möchte, sollte generell und überall erst einmal um Erlaubnis fragen. In einem islamischen Land wie Marokko ist das oft noch wichtiger als anderswo, weil hier auch das islamische Bilderverbot greift. Auf allzu knappe Kleidung sollte man in Marokko ebenfalls verzichten, wenn man sich abseits vom Strand durch Städte und Dörfer bewegt. „Normale“ Badesachen sind auf den meisten Stränden in den Tourismuszentren des Landes problemlos möglich, oben ohne und FKK sind allerdings ein No-go in Marokko.
Handeln erlaubt
In den Souks des Landes gehört Handeln in der Regel einfach dazu, wenn man etwas kaufen möchte. Welches Angebot der Händler einem macht, kann von vielen Faktoren abhängen und das Angebot von heute ist bisweilen komplett anders als gestern. Einfach so; völlig ohne einen Grund. Als handelnder Tourist antwortet man auf das Angebot eines Händlers mit einem Gegenangebot und bringt das Geschäft dann irgendwann zum Abschluss, indem man sich preislich irgendwo trifft. Die Sache kann durchaus etwas Zeit in Anspruch nehmen. Handeln ist aber auch in Marokko nicht überall üblich. Es gibt Geschäfte, in denen mit festen Preisen gearbeitet wird. Hier läuft alles wie in Deutschland: Man kauft zum vorgegebenen Preis oder man lässt es sein.
Rabat und Essaouira
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