Dieser etwa 49.000 Hektar (umgerechnet 490 km²) große marokkanische Nationalpark liegt im östlichen Bereich des Hohen Atlas. Der Hohe Atlas ist der Gebirgszug des Atlasgebirges, in dem sich die höchsten Gipfel des Gebirges auftürmen. Und so wird auch der Haut Atlas Oriental National Park, den die beiden marokkanische Städte Midelt und Errachidia flankieren, nicht unbedingt von Flachland dominiert. Aber es ist nicht alleine die Landschaft, die im Nationalpark reizt. Auch kulturell gibt es hier einiges zu erleben.

Der Hohe Atlas bei Marrakesch.
Landschaft
Der Haut Atlas Oriental National Park liegt auf Höhen zwischen etwa 1.600 und 3.100 Metern und präsentiert sich mit sehr unterschiedlichen Landschaften. Wälder prägen die nördlichen Bereiche des Parks. Hier wachsen Zedern, Pinien und Eichen. An den Norden grenzt die Region der höchsten Gipfel und Hochplateaus, in der sogenannte Xerophyten wachsen, also Pflanzen, die an sehr trockene Regionen angepasst sind. Im Süden des Parks dominiert Steppenvegetation, eher vereinzelt wachsen hier aber auch Eichen und Pinien.
Tiere im Nationalpark
Im Nationalpark sollen vereinzelt noch Leoparden leben. Sie sind in der Tierwelt Marokkos aber eher selten geworden. Zudem gibt es hier Säugetiere wie Berggazellen und Berberschafe. Berberschafe werden auch Mähnenschaf oder Mähnenspringer genannt und kommen in freier Wildbahn ausschließlich im Norden Afrikas vor. Im Park leben zudem unter anderem etwa 120 Vogelarten, zu denen auch seltene Raubvögel gehören, sowie etwa 30 Arten von Reptilien und Amphibien.
Imilchil Marriage Festival
Zum Areal des Nationalparks gehören auch die beiden Seen Isli und Tislite nahe des Bergdorfes Imilchil. Die Seen liegen auf einer Höhe von etwa 2.200 Metern. Der Legende nach entstanden sie aus den Tränen eines Jungen und eines Mädchen, die sich hier zu Tode geweint haben. Sie entstammten verschiedenen Clans, was ihre Liebe unmöglich gemacht hat. Nach dem Tod der beiden Kinder riefen die Clans angeblich einen Tag der Erinnerung an die beiden Verstorbenen ins Leben. Das soll die Geburtsstunde des Imilchil Marriage Festival gewesen sein, bei dem sich potenzielle Pärchen kennen lernen und auf dem es Musik, Tanz und farbenprächtige Kostüme gibt.
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