Kenitra

Im Gegensatz zu den vier Königsstädten Marokkos Fès, Marrakesch, Meknès und Rabat, aber auch zu einer Stadt wie Casablanca ist Kenitra an der marokkanischen Atlantikküste als Touristenziel eher wenig begehrt. Kenitra ist eher bekannt als Stadt mitten in einer Region, die zu den besonders industrialisierten Landschaften Marokkos gehört. Kenitra ist auch bekannt als ehemaliger Standort einer US-amerikanischen Marineluftwaffe-Basis. Sehr bedeutende Sehenswürdigkeiten gibt es eher nicht. Vielleicht schaut man sich die Stadt aber dennoch einmal an, wenn man Urlaub in Marokko macht und gerade in der Gegend ist? Insbesondere Nachtschwärmer können hier durchaus ihren Spaß haben.

Eine typische Gasse in einer marokkanischen Stadt.

Eine typische Gasse in einer marokkanischen Stadt.

Etwas Geschichte und ein Blick aufs Heute

Viele, viele Jahre lang existierte am Standort der heutigern Stadt Kenitra nur eine Kasbah, eine in Arabien verbreitete Variante der Zitadelle. Das änderte sich erst 1912, als die Franzosen kamen und hier ein Militärfort etablierten sowie die Stadt und einen Hafen errichteten. Die Stadt hieß zeitweise „Knitra“. Im Verlauf des Zweiten Weltkriegs kamen die US-Amerikaner und tauften die Stadt „Port-Lyautey“, die nun bereits seit 1956 Kenitra heißt. Kenitra hatte 2010 etwas über 400.000 Einwohner.

Wer in der Stadt nach Sehenswürdigkeiten sucht, die mit denen von Marrakesch, Rabat oder Fes vergleichbar sind, ist möglicherweise etwas enttäuscht. Natürlich hat auch Kenitra – wie so viele größere Städte Marokkos – eine Medina (Altstadt). Aber sie wirkt in Kenitra auf viele Besucher weniger wie ein Ort aus „1000 und einer Nacht“ als viele andere Medinas. Manch einer schätzt aber gerade diese „Echtheit“ der Medina Kenitras. Viele lieben jedoch eher das Nachtleben, das durchaus manch ein Highlight bietet und Kenitra abends und nachts plötzlich viel attraktiver als bei Tageslicht macht.

Die Region rund um Kenitra

Wer in Kenitra verweilt, kann den Aufenthalt zu einigen reizvollen Abstechern nutzen, etwa zum Mehdia Beach. Der Strand gilt als kleines Paradies für Strandgutsammler und Surfer; die Ruine einer Kasbah portugiesischen Ursprungs erhöht den Reiz eines Ausflugs hierhin. Etwa 30 Kilometer von kenitra entfernt liegen die „Jardins Exotiques”, die exotischen Gärten. Sie bieten Besuchern die Gelegenheit zu einer Reise durch Gartenstile aus verschiedenen Teilen der Welt auf engem Raum.

Marokkanisches Stadtleben


Marokkos Städte:

Tetouan

Tetouan ist eine nordmarokkanische Stadt nahe der Mittelmeerküste des Landes. Sie ist an zwei Seiten umgeben von Gipfeln des Rif-Gebirgszugs, der zum Atlasgebirge gehört. Tetouan hat nach aktuellen Berechnungen etwas über 360.000 Einwohner. Die Medina von Tetouan gehört bereits seit …

Das ehemalige Fischerdorf Agadir, eines der wichtigsten Hafenstädte Marokkos

Gegründet wurde die Hafenstadt Agadir 1505 von portugiesischen Seefahrern. 1541 wurde die Stadt von den Saadiern erobert. Dann wurde es still in Agadir, doch in Marokko wurde Aufgrund der zweiten Marokkokrise (1911), das Land 1912 von den Franzosen zum Schutzgebiet …

Tanger – das Tor zu Afrika mit einer geschichtsträchtigen Vergangenheit

Die Karthager waren die Gründer von Tanger. Schon während ihrer Regentschaft galt diese Stadt als bedeutender Handelsplatz aufgrund der guten Lage zum Meer und ins Landesinnere. Aus diesem Grund war der Ort auch für die Römer ein wichtiger Stützpunkt. 146 …

Marrakesch – die Perle des Südens im Südwesten Marokkos

Am Fuße des Hohen Atlas liegt die Königsstadt Marrakesch, die 1070 nach Christus vom Führer der Almoraviden, Abu Bakr ibn Umar, gegründet wurde. Im 12. Jahrhundert übernahmen die Almohaden unter der Führung von Abd el Moumen die Stadt und zerstörten …

Fes – die älteste Stadt Marokkos

Die Stadt Fes befindet sich in der fruchtbaren Tiefebene von Sais. Gegründet wurde sie 789 n. Chr. als Medinat Fas von Idris I. Einige Jahre später gründete sein Sohn Idris II. auf der gegenüberliegenden Seite Al Aliya. Getrennt waren die …

Casablanca – die größte Stadt Marokkos

Südlich der Hauptstadt Rabat liegt Casablanca, auch bekannt unter dem Namen „das weiße Haus“. Ihren Ursprung hat Casablanca im 8. Jahrhundert. In dieser Zeit lebte hier der Berberstamm namens Berghouta und sie nannten ihre Siedlung Anfa. Später im 12. Jahrhundert …

Rabat

Rabat ist die Hauptstadt Marokkos und liegt an der marokkanischen Atlantikküste sowie am Nordufer des Flusses Bou-Regreg. Der Nachbar Rabats ist die Stadt Salé am Südufer des Flusses. Rabat hat etwas über 600.000 Einwohner und gehört neben Fès, Marrakesch und Meknès zu den vier Königsstädten Marokkos. Teile der Stadt gehören seit 2012 zum UNESCO Weltkulturerbe.

Der Turm und die Medina

Das Wahrzeichen der marokkanischen Hauptstadt ist etwa 44 Meter hoch und war eigentlich mit einer Höhe von 80 Metern geplant. Der sogenannte Hassan-Turm sollte eigentlich das Minarett einer großen Moschee werden, die 1191 vom Kalifen Yaqub al-Mansur in Auftrag gegeben wurde. Ein Erdbeben zerstörte das nahezu fertige Bauwerk jedoch 1755 fast vollständig. Geblieben sind der quadratische Turm sowie einige weitere Reste der zerstörten Moschee.In der Nachbarschaft des Turms befindet sich das Mausoleum von Hassan V., das wir auf diesem Portal vorstellen.

Wie viele andere marokkanische Städte besitzt natürlich auch Rabat eine Medina genannte Altstadt. Von drei Seiten sind größere Teile dieser Altstadt mit ihren gradlinigen Gassen von einer 1197 fertig gestellten Stadtmauer umgeben. Die sogenannte Andalusier-Mauer trennt den mittelalterlichen Teil der Medina auf der vierten Seite von der französischen Neustadt. Zur Medina gehören die größeren Straßen Rue Souika von der großen Moschee bis zum Souk Es Sebat und die teils überdachte Straße Rue des Consuls. Nach wie vor arbeiten zahlreiche Handwerker in Rabats Medina. Sie verarbeiten Leder, knüpfen Teppiche oder verkaufen Schmuck aus Gold und Silber und geben damit Gelegenheit, manches typisches Produkt aus Marokko zu kaufen.

Die Kasbah und weitere Sehenswürdigkeiten

Sehenswert ist die befestigte Kasbah der Oudayas. Als Kasbah werden in Arabien Zitadellen, also Festungen bezeichnet. Hier in der Kasbah liegt die älteste Moschee Rabats, die Moschee El Atiqa. Von einer Plattform im Inneren der Kasbah hat man einen herrlichen Blick auf die Stadt und das Meer. Teil der Kasbah ist außerdem der Palast der Oudayas mit dem Nationalmuseum. Weitere Highlights in Rabat sind das Mausoleum von Mohammed V. sowie die Chellah, die Totenstadt, vor den Toren von Rabat.

Rabat als Weltkulturerbe

Rabat ist das Produkt eines fruchtbaren Austausches zwischen einer arabisch-muslimischen Vergangenheit und einer westlichen Moderne. So beschreibt die UNESCO Rabat und begründet zugleich, warum auch die neueren Teile der Stadt aus Sicht der Organisation zum Weltkulturerbe zählen: „Die Neustadt ist eins der größten und besonders ambitionierten modernen Stadtprojekte, die im Afrika des 20sten Jahrhunderts entstanden sind und eventuell das umfassendste.“ Rabat bietet mehr als Zeugnisse aus längst vergangenen Jahrhunderten.

Fes und Rabat – zwei Königsstädte


Marokkos Städte:

Tetouan

Tetouan ist eine nordmarokkanische Stadt nahe der Mittelmeerküste des Landes. Sie ist an zwei Seiten umgeben von Gipfeln des Rif-Gebirgszugs, der zum Atlasgebirge gehört. Tetouan hat nach aktuellen Berechnungen etwas über 360.000 Einwohner. Die Medina von Tetouan gehört bereits seit …

Kenitra

Im Gegensatz zu den vier Königsstädten Marokkos Fès, Marrakesch, Meknès und Rabat, aber auch zu einer Stadt wie Casablanca ist Kenitra an der marokkanischen Atlantikküste als Touristenziel eher wenig begehrt. Kenitra ist eher bekannt als Stadt mitten in einer Region, …

Meknès

Von Meknès aus ist es nicht sehr weit in die marokkanische Bergwelt des Mittleren Atlas. Die Stadt liegt auf etwa 550 Metern Höhe am Fuß des Gebirgszugs, dessen Gipfel über 3.000 Meter Höhe erreichen. Meknès besteht aus zwei unterschiedlichen Teilen, …

Die Industrie- und Wirtschaftsmetropole Oujda

Nahe der algerischen Grenze befindet sich die Stadt Oujda. Oujda wurde 994 von den Zanata-Berbern gegründet und 1070 von den Almoraviden, später von den Almohaden und dann von den Meriniden erobert. Die Meriniden waren es auch, die die Stadt den …

Das ehemalige Fischerdorf Agadir, eines der wichtigsten Hafenstädte Marokkos

Gegründet wurde die Hafenstadt Agadir 1505 von portugiesischen Seefahrern. 1541 wurde die Stadt von den Saadiern erobert. Dann wurde es still in Agadir, doch in Marokko wurde Aufgrund der zweiten Marokkokrise (1911), das Land 1912 von den Franzosen zum Schutzgebiet …

Tanger – das Tor zu Afrika mit einer geschichtsträchtigen Vergangenheit

Die Karthager waren die Gründer von Tanger. Schon während ihrer Regentschaft galt diese Stadt als bedeutender Handelsplatz aufgrund der guten Lage zum Meer und ins Landesinnere. Aus diesem Grund war der Ort auch für die Römer ein wichtiger Stützpunkt. 146 …